Mein Foto
Name:
Standort: Berlin, Germany

Benjamin Merkler, geboren 1982, lebte 2002 bis 2007 in Köln, wo er Germanistik, Anglistik und Philosophie auf Magister studierte. Von 2007 bis 2009 studierte er an der Universität Heidelberg Anglistik, Philosophie und öffentliches Recht. Seit 2010 lebt er in Berlin und hat seine Promotion an der Technischen Universität Tallinn begonnen. Neben seinem Studium war er als Forschungsassistent sowie in einer PR/Marketing-Agentur tätig, schrieb gelegentlich Artikel und übersetzte. Zuvor war er schon in der Softwareentwicklung, in Marketing, Vertrieb und in der Gastronomie tätig. Privat trat er in seiner kölner Zeit ab und zu als Cressida Treulos (Travestie mit Livegesang) auf und stand im Bereich Kleinkunst und Comedy auf der Bühne. Überdies war er Protagonist in einem Dokumentarfilm.

Freitag, Juli 22, 2005

Die Wahl der Qual

Heute war es soweit: Der deutsche Bundestag wurde von Bundespräsident Horst Köhler aufgelöst und es stehen Neuwahlen an, falls uns das Bundesverfassungsgericht nicht noch in letzter Minute vor der Weltöffentlichkeit durch eine Blockade dieses Prozesses blamiert.

Jetzt heißt die große Frage, wer wohl Mister oder Misses September wird. Der Herr der Eheringe Gerhard Schröder, dem es von ziemlich weit außen kommend jetzt nicht mittig genug sein kann oder Angela, die Gnadenlose, Merkel, die schon so manchen ernstzunehmenden Politiker vom Parkett gefegt hat?

Egal wie diese Frage nun ausgehen wird, ist es viel interessanter sich mal Gedanken darüber zu machen, vor welchem Hintergrund die jeweilige Person das Amt bestreiten wird.

Meine Präferenz hierfür ist bisher immer von vielen belächelt worden und alle meinten, dass es nie im Leben möglich sei, in der jetzigen Situation eine große Koalition zu bilden. Jedoch seit dem Auftreten der “neuen Linken” geführt von Oskar Lafontain, der wie kaum ein anderer Politiker sehr gut bewiesen hat, dass man seiner politischen Grundlinie sehr wohl treu bleiben kann, wenn man auch bereit ist auf Macht und Posten zu verzichten, scheint diese Lösung dann doch nicht mehr so abwegig zu sein. Die direkten Befürworter einer solchen Formierung nehmen zu und je nachdem wie die Wahlergebnisse aussehen werden, könnte es sein, dass sich als dies die einzig sinnvolle Koalition darstellt.

Ich denke das hätte einiges Gutes, wenn auch nicht langfristig, sondern nur für eine Legislaturperiode. Es würde unsere Politiker wieder zu der Einsicht bringen, dass persönliche Macht- und Imagekämpfe im hohen Hause nichts zu suchen haben und sie wären gefordert sich gemeinsam der Regierungsverantwortung zu stellen und dementsprechend zu handeln, während die kleineren Parteien dafür Sorge tragen, dass die Volksparteien ihrem Namen gerecht werden und wieder im Sinne ihres Volkes zügig und entschlossen handeln. Eine breite Mehrheit in der Mitte, die durch Druck von den Flügeln nach vorne getrieben wird und Reformen auf den Weg bringt, die dann nicht nach Ablauf der 4 Jahre durch einen etwaigen weiteren Regierungswechsel wieder revidiert werden.

Soviel Chaos in der jüngsten Vergangenheit auch auf der politischen Bühne geherrscht hat, auf der leider Gottes mehr Schmierenkomödie stattgefunden hat denn seriöses Theater, so hatte dieses ganze Wirrwarr doch einen positiven Nebeneffekt: Der Deutsche an sich ist wieder politisch interessiert und es zeichnet sich zunehmend ab, dass die langjährige Politikverdrossenheit wieder etwas abnimmt.

Dazu kann man uns nur in jeder Hinsicht beglückwünschen.

Hoffen wir, dass Deutschland im September die richtige Wahl trifft und eine neu formierte Regierung (meines Erachtens mit einem Kabinett bestehend aus den besten Köpfen der beiden Großen) einen Weg aus der momentanen Krise findet, der uns unsere Werte, unseren Wohlstand und unseren Einfluss auf das Weltgeschehen weiterhin sichert und stabilisiert.

Leider werde ich wohl auf meine Lieblingskombination bestehend aus Kanzlerin Merkel und Vizekanzler fischer verzichten müssen, denn wie wir diese beiden unter einen Hut bekommen sollten, bleibt mir ein Rätsel.

2 Comments:

Blogger Kai in Köln said...

Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

3:07 PM  
Blogger Kai in Köln said...

na ich weiss nicht, ob das nicht doch sehr naiv ist...
Die Ränkespiele im "hohen Haus" werden sicher mehr; nicht weniger.
Ob die (mit Sicherheit kommende) große Koalition wirklich etwas verändert, wage ich auch zu bezweifeln.
Kurz ich fürchte eher, dass - je nachdem wer das größere Gewicht im Bundestag bekommt, es den Kleinen mehr oder weniger heftig ans Eingemachte geht, und die Bonzen nur noch etwas reicher werden ...

3:09 PM  

Kommentar veröffentlichen

<< Home