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Benjamin Merkler, geboren 1982, lebte 2002 bis 2007 in Köln, wo er Germanistik, Anglistik und Philosophie auf Magister studierte. Von 2007 bis 2009 studierte er an der Universität Heidelberg Anglistik, Philosophie und öffentliches Recht. Seit 2010 lebt er in Berlin und hat seine Promotion an der Technischen Universität Tallinn begonnen. Neben seinem Studium war er als Forschungsassistent sowie in einer PR/Marketing-Agentur tätig, schrieb gelegentlich Artikel und übersetzte. Zuvor war er schon in der Softwareentwicklung, in Marketing, Vertrieb und in der Gastronomie tätig. Privat trat er in seiner kölner Zeit ab und zu als Cressida Treulos (Travestie mit Livegesang) auf und stand im Bereich Kleinkunst und Comedy auf der Bühne. Überdies war er Protagonist in einem Dokumentarfilm.

Dienstag, September 27, 2005

Das Schweigen – Dillema

Oh Gott, jetzt ist eine ganze Woche vergangen und mir ist NICHTS eingefallen, was ich als interessant genug gefunden hätte, darüber zu schreiben. Denn vor lauter Sondierungen bekommt man ja fast nichts anderes mehr mit und über Rita zu schreiben, hatte ich auch keine Lust.

Heute habe ich mir dann fest vorgenommen noch einmal etwas zu formulieren und erzählte dies auch meiner besten Freundin, die daraufhin meinte: “Na endlich!”
Ups, dachte ich... da haste jetzt was angefangen. Was anfangs ein einfacher Spaß war, scheint mittlerweile einen eignen Erwartungshorizont entwickelt zu haben und ich stehe unter einem gewissen “Druck”, der jedoch auch weitestgehend von mir selbst fabriziert wird, da ich schon nach wenigen Tagen denke, dass ich mich doch mal wieder geistig ergießen sollte und normalerweise habe ich ja dann auch meist irgendetwas über das ich schreiben will oder sogar muss, da es mich meist bewegt. Jedoch hatte ich mich in der letzten Woche den Luxus gegönnt, oft Besuch zu haben und mal wieder einen tollen Roman zu lesen, der mich gedanklich total gefangen nahm und da ich hier nicht über ein schottisches Mönchskloster schreiben wollte, habe ich halt hier etwas geschlampt.
Aber was will man machen? Man muss sich halt dann selbst damit abfinden, dass auch das kreative im Menschen ab und an einmal ruhen muss.

Es war ja jetzt auch nicht so, dass mir gar nichts eingefallen wäre, jedoch es hatte nichts gepasst und ich hatte immer nach zwei oder drei Überlegungen schon das Gefühl, dass es nichts werden würde.
Wie heißt es immer so schön: “Wenn man mal wieder keine Ahnung hat – einfach Fresse halten!”. Und das habe ich ja nun auch getan und würde es ja auch jetzt noch tun, wenn ich nicht den rettenden Gedanken gehabt hätte, dass ich eben über meine Schreibunlust etwas verfasse, so dass meine Stammleser befriedigt sind und ich noch ein paar Tage Aufschub bekomme, in denen ich mir etwas spannendes überlegen kann.

Somit sitze ich jetzt hier, tippe sinnlos diesen Beitrag vor mich hin und warte auf irgendeinen Geistesblitz, eine geniale Idee, ein Wunder... naja, wenn wenigstens eine Muse in Form eines schönen Mannes klingeln würde, mich küsste und mir eine tolle Nacht bescherte, dann wäre das ja auch schon was. Allerdings scheitert diese Lösung schon im Ansatz, da Musen ja bekanntlich weiblicher Natur sind... zumindest die klassischen.
Also keine Muse sondern wieder mal selber machen: Do it yourself!

Das bringt mich jetzt ad hoc zur Frage, warum Tine Wittler nicht schon lange eine Sendung hat, bei der sie nicht den Heimwerker mit günstigen Ideen und einem Handwerkerteam unterstützt, sondern einfach mal mit ein paar Intellektuellen einen kleinen Heimschreiberling besucht und ihm zumindest einen Lückentext vorbastelt, in den man dann nur noch individuelle Formulierungen einfügen muss.

So habe gerade einen weiteren Trick benutzt: Sinnloses Absatz setzen – das vermittelt zumindest dem Auge den Eindruck, dass es viel sei. Und vielleicht habe ich ja Glück und es bemerkt keiner, dass mir momentan nix einfällt. Jedenfalls gelobe ich Besserung und werde mir wieder was einfallen lassen. Und wenn ich zu solch abstrusen Mitteln greifen muss wie der Idee, dass ich mehrere Male gegen die Wand laufe, um dann über diesen Selbstversuch einen Erfahrungsbericht schreiben zu können. Wobei mir eine nächtliche Marienerscheinung dann doch angenehmer wäre – zumal ich dann in meiner Wohnung einen kleinen Altar einrichten könnte und den Pilgern sinnlose Souveniers verkaufen könnte und somit noch einen finanziellen Zugewinn hätte.....

Ach, denke, das war genug Schwachsinn für heute: The rest is silence!