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Benjamin Merkler, geboren 1982, lebte 2002 bis 2007 in Köln, wo er Germanistik, Anglistik und Philosophie auf Magister studierte. Von 2007 bis 2009 studierte er an der Universität Heidelberg Anglistik, Philosophie und öffentliches Recht. Seit 2010 lebt er in Berlin und hat seine Promotion an der Technischen Universität Tallinn begonnen. Neben seinem Studium war er als Forschungsassistent sowie in einer PR/Marketing-Agentur tätig, schrieb gelegentlich Artikel und übersetzte. Zuvor war er schon in der Softwareentwicklung, in Marketing, Vertrieb und in der Gastronomie tätig. Privat trat er in seiner kölner Zeit ab und zu als Cressida Treulos (Travestie mit Livegesang) auf und stand im Bereich Kleinkunst und Comedy auf der Bühne. Überdies war er Protagonist in einem Dokumentarfilm.

Mittwoch, April 20, 2005

Ironie "Heute"

Ich bin entsetzt!!!
Habe heute die öffentlich-rechtlichen Nachrichten gesehen und musste feststellen, dass selbst deren Berichterstattung und vor allem die gelesenen Informationen nicht mehr neutral und rein auf Fakten beschränkt sind.
Statt der erwarteten, leicht einschläfernden, monotonen Stimme, die mit gleichbleibender Sonorität die Neuigkeiten herunterbetet, hat nun auch eine leicht wertende Intonation und minimale Mimik Einzug in Tagesschau und Co. gehalten.
Ironie und findige Wort-Bild-Kombinationen versüßen einem nun das täglich verkündete Leid.
Von unserem Parlament ist man ja schon länger gewohnt, dass es sich mehr nach Hännesjen-Theater denn nach seriöser Legislativversammlung anhört, aber wenn jetzt selbst die Tagesschau beginnt in der Verlesung der Nachrichten eine Wertung mit einzuflechten, dann sehe ich Schwarz (was man bei der momentanen Politik für die nächste Periode (obwohl diese ja wiederum von Natur aus rot ist) sehr stark sehen kann).
Da wird dann der Vorschlag der Agentur für Arbeit zur "tollen Idee" und mit einem kurzen und kaum merkbaren Augenverdrehen der adretten Nachrichtensprecherin quittiert und in der MAZ zur französischen Debatte im Parlament wird der Premier gezeigt und just in dem Moment als er sich im Sprechakt mit dem Oberkörper leicht nach vorne beugt, vernimmt man die Worte, er bringe sein ganzes Gewicht in die Diskussion.

Naja, ob das noch so seriös und neutral ist wie zu den Zeiten, als uns noch großväterliche Halbgreise mit hässlichen Brillen von der Form der Nachrichten ablenkten und man somit motiviert war dem Inhalt der Darstellung zu folgen?

So, das war's erst mal wieder...